Pläne für Erziehungswissenschaftliche Fakultät vorerst auf Eis

Die Krise in der Baubranche führt auch zu Verzögerungen beim Neubau der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät auf dem Schöllergelände im Nürnberger Norden.

  • von  Bernd Buchner
    23.09.2023
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Auf dem Südteil des früheren Schöllerareals soll die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg einen neuen Campus erhalten. Foto: Hajo Dietz

Wegen der Insolvenz des Investors Gerchgroup verzögert sich in Nürnberg auch der geplante Uni-Campus auf dem Schöllergelände. Der Neubau der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät (EWF) der Universität Erlangen-Nürnberg wird auf keinen Fall wie vorgesehen bis 2026 fertig, wie der Bayerische Rundfunk berichtete. Die Turbulenzen bei der Düsseldorfer Gerchgroup hatten jüngst auch auf der Nürnberger Großbaustelle "The Q", dem ehemaligen Quelle-Areal an der Fürther Straße, zu einem Baustopp geführt.

Hintergrund ist die Krise in der Bau- und Immobilienbranche, die auf stark gestiegene Preise und Zinsen zurückgeführt wird. Die Errichtung der EWF wird sich nach Angaben der Nürnberger Alpha-Gruppe, die das Projekt gemeinsam mit der Gerchgroup realisieren will, um mindestens ein halbes Jahr verzögern. Baureferent Daniel Ulrich will sich gemeinsam mit Oberbürgermeister Marcus König für rasche Genehmigungsverfahren einsetzen. Dem Vernehmen nach soll es bis Jahresende mehr Klarheit geben. Die letzte Entscheidung liegt beim Freistaat Bayern, der das Projekt angestoßen hat.

Platz für 3.000 Studierende

Die Gebäude am bisherigen EWF-Standort an der Regensburger Straße sind marode und können auf absehbare Zeit nicht mehr genutzt werden. Die Betriebserlaubnis erlischt 2026. Im Nürnberger Norden, auf dem rund 12.700 Quadratmeter großen Gelände des Eis- und Lebkuchenherstellers Schöller südlich des Nordrings, soll deshalb ein neuer Uni-Campus für die Lehrerinnen- und Lehrerausbildung mit Platz für rund 3.000 Studierende und 400 Mitarbeiter entstehen. Der Landtag hatte das Projekt im Dezember vergangenen Jahres bewilligt. Die Kosten liegen bei rund 300 Millionen Euro.

Planung und Bau liegen in der Hand privater Investoren. Der Zuschlag für die Errichtung ging ebenfalls im Dezember 2022 an den Düsseldorfer Projektentwickler Gerch sowie die Nürnberger Alpha-Gruppe. Der Freistaat wird das Gelände dann für mindestens 20 Jahre fest anmieten. Das neue Areal wird voraussichtlich durch die geplante Stadt-Umland-Bahn (StUB) direkt mit der Universität in Erlangen verbunden. Die Bahn führt direkt am Schöllergelände vorbei und soll im Endausbau von der Nürnberger Innenstadt bis nach Herzogenaurach führen.